Berufspraxis von Anfang an

Interne Praxis

Lernen findet in unserer Schule nicht „nur“ im Klassenzimmer statt. Auf dem Weg Richtung Beruf ist die praktische Erprobung von ebenso großer Bedeutung! Unsere Schüler:innen lernen daher schon ab dem ersten Jahr unterschiedliche Arbeitsfelder und Betriebe kennen. So können sie sich selbst im direkten Tun erfahren, fachliche Kenntnisse erwerben und eigene Stärken entdecken, aber in der Arbeitserprobung auch ganz grundlegende wichtige Kompetenzen wie z.B. Teamfähigkeit, Selbstorganisation, Kommunikation oder Problemlösungsfähigkeit (weiter)entwickeln.

Die wöchentlichen Praxistage sind im ersten Schulabschnitt (Produktionsschulstufe) noch intern in den 5 der Schule zugehörigen Praxisbereichen organisiert. Zusätzlich absolvieren die Schüler:innen auch schon erste, kürzere Volontariate in externen Betrieben im Ausmaß von zwei bis vier Wochen.

Unsere internen Praxisbereiche

 

In einem Kindergarten, Hort oder Senior:innen-Wohnhaus sammeln die Schüler:innen praktische Erfahrung. Ergänzt wird diese durch den Fachunterricht in der Schule.

Tätigkeiten im Kindergarten & Hort:

  • Unterstützung der Kinder im Alltag: beim Aus- und Anziehen der Schuhe und Jacken, bei den Mahlzeiten und beim Händewaschen
  • Hauswirtschaftliche Tätigkeiten: Reinigungsarbeiten (Regale, Tische, Geschirrspüler), Vorbereitung von Jause und Mittagessen, Decken und Abräumen der Tische
  • Pädagogische Tätigkeiten: mit den Kindern spielen, Bücher vorlesen, Lieder singen, Einschlafbegleitung in der Ruhestunde, kleine pädagogische Angebote, im Hort: Unterstüzung bei den Hausübungen

Tätigkeiten im Rahmen der Senior:innenbetreuung:

  • Unterstützung der Bewohner:innen im Alltag: Begleitung bei Wegen innerhalb des Hauses, Unterstützung bei der Essensbestellung, Bewohner:innen kleine Strecken im Rollstuhl schieben
  • Hauswirtschaftliche Tätigkeiten: Vorbereiten und Austeilen von Speisen, Reinigungsarbeiten, Botengänge inner- und außerhalb des Hauses
  • Freizeitpädagogische Tätigkeiten: Gesellschaftsspiele mit den Bewohner:innen spielen, Unterstützung bei Gruppenaktivitäten, gemeinsame Spaziergänge, sich mit den Bewohner:innen unterhalten

 

Die interne praktische Ausbildung und der Fachunterricht finden auf einem ca. 10ha großen, biologisch geführten Betrieb in Gänserndorf statt. Auf großen Feldern, in zwei Folientunnels und einem Glashaus erhalten die Schüler:innen von der Anzucht verschiedener Kräuter, Gemüse und Obstsorten, über die Pflege bis hin zur Verarbeitung der selbst erzeugten Produkte einen Einblick in die Produktion von biologischen Lebensmitteln. Wesentlich in der Ausbildung ist der ganzheitliche Ansatz, der den Schüler:innen nicht nur fachliche Inhalte vermitteln, sondern sie auch in sozialen und ökologischen Bereichen schulen soll.

Das breite Spektrum umfasst unter anderem folgende Tätigkeiten:

  • Gärtnerische Tätigkeiten von Anzucht, über Pflege bis hin zu Erntearbeiten
  • Vorbereitung der Produkte für den Verkauf
  • Verarbeitung der erzeugten Lebensmittel (Tees, Sirup, Marmeladen, etc.)
  • Herstellung von eigenem Saatgut
  • Erzeugung von eigenem Kompost
  • Gärtnerische Gestaltung von Erholungsräumen

 

Unterstützt durch den theoretischen Fachunterricht werden praktische Pferdepflegetätigkeiten anhand unserer Therapiepferde in Gänserndorf vermittelt und gefestigt. Die Inhalte erstrecken sich auf folgende Bereiche:

  • Fütterung und Haltung
  • Pflege
  • Pferde aufhalftern und auf die Koppel führen
  • Korrekter Umgang mit Pferden
  • Bodenarbeit
  • Grundlagen des Pferdetrainings

 

Neben dem theoretischen Fachunterricht wird in der internen Gastronomiepraxis für die Schüler:innen und Mitarbeiter:innen aller Wohn- und Ausbildungsgruppen am Standort Gänserndorf täglich ein vegetarisches Mittagsmenü gekocht sowie ein Catering für 250 Personen vorbereitet. Die Tätigkeiten hierbei sind umfangreich:

  • Erlernen von Grundlagen der Küchen- und Personalhygiene
  • Erlernen von korrekter Schneidetechnik
  • Erlernen diverser Garmethoden
  • Menügestaltung
  • Mengenberechnungen
  • Zubereitung von saisonalen und regionalen vegetarischen Gerichten (Vorspeisen, Hauptspeisen, Desserts, Beilagen)
  • Anrichten von Speisen
  • Vorbereitung der Tische
  • Essensausgabe und Servieren von Speisen
  • Vorbereitungen für das Catering
  • Mülltrennung und Reinigungstätigkeiten inkl. Wäscheversorgung
  • Lagerhaltung

Im internen Praxisbereich Verwaltung werden Inhalte aus den Bereichen Büro sowie Einzelhandel vermittelt, die eine Grundlage für eine künftige weiterführende Ausbildung darstellen. Eine Spezialisierung auf einen Schwerpunkt erfolgt ab der TQ-Schulstufe. Zu den Tätigkeiten gehören:

  • Erlernen der Grundlagen von MS Office, MS Excel und MS PowerPoint
  • Arbeiten am PC: Verfassen von Texten, E-Mails und Briefen, Inventarlisten, Internetrecherche
  • Bürotätigkeiten wie Kopieren, Laminieren, Schneidearbeiten, Vorbereitung von Aussendungen
  • Postabfertigung
  • Einfache Facility- und Reparaturarbeiten
  • Botengänge
  • Theorieeinheiten zu den Themenbereichen „Büro“ und „Einzelhandel“

Externe Praxis, Integrationsbegleitung und Fachunterricht

Ab dem zweiten Schulabschnitt (Qualifizierungsstufe) erfolgt eine Ausweitung der Berufspraxis. Diese wird nun nicht mehr in den schulinternen, sondern in externen Praxisbetrieben absolviert.

Das IFIT-Inklusionsbegleitungsteam unterstützt in sämtlichen Phasen der Berufserprobung und arbeitet nicht nur mit dem bzw. der Schüler:in sowie dem Praxisbetrieb zusammen, sondern steht auch in enger Vernetzung mit Bezugslehrer:in, Eltern/Obsorgeberechtigten und anderen relevanten Partner:innen wie dem Schüler:innencoaching oder der Arbeitsassistenz.

Durch die enge Verknüpfung mit der Berufspraxis vom ersten Tag an haben die Schüler:innen ihr Berufsziel immer vor Augen und können ihre Verbindungen mit der Arbeitswelt kontinuierlich aufrechterhalten. Sich im Erprobungsprozess selbst zu erfahren, direkte Rückmeldung aus der Praxis zu erhalten und Erfahrungen begleitet zu reflektieren ermöglicht einen unersetzbaren Realitätsabgleich. Zudem werden in der Zusammenführung von Schüler:in und Betrieb wertvolle Begegnungsräume geschaffen.

Begleitend zur Berufspraxis findet für jede gewählte Ausbildungssparte regelmäßig begleitender theoretischer Fachunterricht statt, in dem die Schüler:innen ihre Praxiserfahrungen in der Gruppe reflektieren sowie auch ein fundiertes erstes fachspezifisches Hintergrundwissen erwerben und aufbauen können.